Am Tisch

„Am Tisch“ ist eine Installation der Matthäusgemeinde. Von Gründonnerstag bis nach Ostermontag wird sie auf der Wiese vor dem Gemeindezentrum anzutreffen sein. Sie steht nicht nur, sie entwickelt sich. Wie die Tage voranschreiten, schreitet die Installation voran.
Zwei Tische werden durch die Tage begleiten. Ergänzt durch einen Bibeltext, einen Impulstext und einen Link zu einem Lied.
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Wir freuen uns über Bilder der Installation an hoffnungszeichen@matthaeuskirche.de.

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Gründonnerstag

Verse aus Matthäus 26

17Aber am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? 18Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern. 19Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm. 20Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. 21Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. 22Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln zu ihm zu sagen: Herr, bin ich‘s? 23Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. 24Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. 25Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich‘s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. 26Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach‘s und gab‘s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. 27Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 28das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. 29Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. 30Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

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Am Tisch – was ein Fest!
Jesus feiert das Passamahl mit seinen engen Freunden, den Jüngern.
Und dann das: „Einer unter euch wird mich verraten.“
Judas wird es sein. Und dann trotzdem:
Was ein Fest!
Jesus feiert das Mahl mit den Jüngern.
Im Angesicht des kommenden Verrats.
Im Wissen darum.
„Vergossen für viele zur Vergebung der Sünden.“
Sie enden mit dem Lob Gottes.
Was für ein Fest!
Am Tisch.

(Tobias Weimer)





Karfreitag

Verse aus Matthäus 27

35Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider und warfen das Los darum. 37Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König. 39Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe 40und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! 41Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: 42Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Er ist der König von Israel, er steige nun herab vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben. 43Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn. 45Von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. 46Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? 50Jesus schrie abermals laut und verschied. 51Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, 52und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf 53und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. 54Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! 55Und es waren viele Frauen da, die von ferne zusahen; die waren Jesus aus Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient; 56unter ihnen war Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus und Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.

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Das Ende.

Von Gott verlassen?

Die Erbe bebt.

Alles erschüttert.

Jesus stirbt.

(Tobias Weimer)





Karsamstag

Verse aus Matthäus 27

62Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus 63und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferweckt. 64Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. 65Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. 66Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.

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Die einen wittern Betrug.
Stellen Wachen auf.
Für einen Toten.
Die anderen sind im freien Fall.
Im Nichts.
Ohne Perspektive.
Lärmende Stille.
Jesus ist tot.
Den Schmerz aushalten.
Wie machen das die vielen Frauen? Die Jünger?

(Tobias Weimer)





Ostern

Verse aus Matthäus 28

1Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3Seine Erscheinung war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4Die Wachen aber erbebten aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. 5Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht die Stätte, wo er gelegen hat; 7und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten. Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 8Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.

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„Mit Furcht und großer Freude.“
Voller Zuversicht und Ungewissheit.
„Seht, ich schaffe Neues, es wächst schon, erkennt ihr es nicht?“
So sagte Gott einst (Jesaja 43,19).
Neues braucht Zeit.
Behutsam vorantastendes Begreifen.
Alles ist neu.
Jesus lebt.
Wie soll das gehen? Wie soll das sein?
Das Bild muss langsam wachsen.
Stück für Stück. Bis das Neue zu erkennen ist:
„Der Herr ist auferstanden.“ – „Er ist wahrhaftig auferstanden!“

(Tobias Weimer)





nach Ostern

<Galerie>

Verse aus Lukas 24

13Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa sechzig Stadien entfernt; dessen Name ist Emmaus. 15Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. 16Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten. 17Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. 18Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 25Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! 26Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war. 28Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. 29Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. 30Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach‘s und gab‘s ihnen. 31Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. 32Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? 33Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; 34die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!

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Am Tisch sind sie. Und er macht es wieder.
Stück für Stück wächst das Bild. Das Neue ist da:
„Der Herr ist auferstanden.“ – „Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Beim gemeinsamen Essen wächst das Bild zusammen.
Beim Mahl. Mit Brot und dem Saft der Trauben.
Er macht es wieder. Er teilt das Brot aus.
Da erkennen sie es:
„Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!“
Der Tisch steht bereit.
Alle sind eingeladen.
Zu seinem Mahl.
Zum Fest.
Am Tisch.

(Tobias Weimer)